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Die Entstehungsgeschichte
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Das
eben angeklungene Vanitasthema steht seit
der ersten Arbeit (an "Ragnarök")
im Raum. Auch die Themenwahl – Tötung
eines großen Beutetieres – ist
eine Schnittstelle zwischen Leben und Tod:
Ich, Jäger, musste dich töten,
um selbst zu leben.
Die Anregung, eine Skulptur im öffentlichen
Raum der Hessen-Forst zu schlagen, kam von
deren Leitung. Die Skulptur entstand
aus zwei von drei Stammsegmenten einer uralten
Eiche, einem ehemaligen Naturdenkmal. - "Es
wäre sehr schön, wenn dieser Baumriese,
der leider gefällt werden musste, wieder
zum Leben erweckt werden könnte" - Diesen
Satz sagte mir der Förster bei der Übergabe
- und der ließ mich nicht mehr los.
Stammsegmente
der uralten Eiche
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Die Abbildung ist eine
schematische Darstellung der drei
Stammsegmente und ihrer zukünftigen
Funktion. Der mittlere Teil ist das
Segment für die Skulptur "Ragnarök".
Hiermit begann ich in den Jahren
1998 und 1999 meine
bildhauerische Arbeit. Ich werde
noch darauf zurückkommen, siehe "Die
Arbeit".
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Eichenrohling
im Abendlicht
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Obgleich die Beleuchtung
des Eichenrohlings durch einen Belichtungsfehler
entstanden ist, wurde das Foto dennoch
gewählt.
Es vermittelt eine Ahnung der Magie,
des vom Ahn auf den Gestalter übertragenen
magischen Denkens, welches
sich bei der bildhauerischen Arbeit
eingestellt hat.
Dieses träumerische (fühlende)
Denken, dem freien Assoziieren in
der Psychoanalyse in etwa vergleichbar,
stellte sich im Laufe der Arbeit
ein.
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"Ragnarök" -
Ausschnitt
Foto: Jo Essig / Wiesbaden
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Ich begann meine Arbeit
1998 mit der Skulptur "Ragnarök".
Die Abbildung stellt den Kopf des
Odinsohnes Widar dar. Die den Kopf
einrahmenden Odinsraben sind hier zu
Raubvögeln
mutiert.
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Skizzen und Momentaufnahmen
Die Abbildungen zeigen von mir ausgeführte
Skizzen und Momentaufnahmen der Entstehungsgeschichte:
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Abb. 1:
Es handelt sich um die ursprüngliche
Idee, wie ich den tödlich verwundeten
Auerochsen darstellen wollte. Es so,
d.h. brüllend, mit hoch aufgeworfenem
Haupt, machen zu wollen, war durch
den sich zu einer Seite hin erweiternden
Wurzeltrichter angeregt worden (siehe
auch den Eichenrohling).
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Abb.2:
Die Entscheidung für die definitive
Darstellungsweise wurde stimuliert
durch die Vorarbeit der Holzfäller:
die Schnittfläche zur Abtrennung
der Hauptwurzel ergab nun die Stirn
des tief heruntergerissenen Hauptes.
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Abb. 3:
Ytong-Modell des Jägers. Im Modell
gelang es noch nicht vollkommen, dem
Jäger die gewünschte demütig
- meditative und gleichzeitig konzentriert
lauernde Haltung zu geben (siehe den
Blick des
Jägers im Banner).
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Abb. 4:
Stammsegment des Jägers. Die Abbildung kann als eine Art Vorzeichnung
angesehen werden. - Deutlich ist: der Block ist eigentlich zu kurz.
Eine Überbetonung der Demutshaltung war die Lösung! Dieser
anfangs wie ein Unglück wirkender Umstand kam meinen Intentionen
schließlich entgegen. Außerdem zeigt es die maximale Erschöpfung
des Jägers.
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Abb. 5:
Situs gegen Ende Sommer 2002. Hier der gleiche Status des Jägers,
wie oben, während der Bulle die Kettensägenarbeit schon
weitgehend hinter sich hat. Beim Stier halfen große Farbflächen
bei der Orientierung zur Führung der Kettensäge; beim Jäger
war es eine "Vorzeichnung",
siehe Abb. 4.
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Abb. 6:
Situs gegen Ende Sommer 2002. Die unterhalb
des Blattes (Schulter) geplante Todeswunde
wurde definitiv in den vorderen unteren
Teil der Kammer (Brustkorb) verlegt.
Dies ist bei Skulpturengruppe auf dem
zweiten Bild der mittleren Reihe zu
sehen.
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Abb. 7:
Situs gegen Ende Sommer 2002. Es zeigt
den Kopf des Jägers nach der Kettensägenarbeit.
Die weitere Bearbeitung des Jägers
verlief danach in geradezu atemberaubendem
Tempo.
Der Bulle hatte sehr viel mehr "Zuwendung"
gefordert.
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Foto:
Jo Essig / Wiesbaden
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Abb. 8:
Es zeigt den Jäger in definitiven Zustand, Verwitterungsspuren
inklusive. Von hier wurde der konzentrierte und gleichzeitig lauernde
Blick genommen, der uns auf dem Banner immer wieder streift.
Hier ist die betont
rauhe Arbeitsweise sehr gut zu sehen.
- Die "Kettensägenwunden"
sollten nicht in Stierhornwunden
umgedeutet werden.
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